Nachhaltigkeit. Akteure der Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit bewegt uns alle. Denn schließlich ist Nachhaltigkeit die unabdingbare Basis für eine lebenswerte Welt, in der Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden. Auch wir bei der VBL setzen auf eine aktive Mitgestaltung der Zukunft. Das haben wir unter anderem in unserem VBL-Geschäftsbericht zum Thema gezeigt. Im zweiten Teil unserer dazugehörigen Newsletter-Serie stellen wir heute bekannte Akteure auf dem Feld der Nachhaltigkeit vor.

Es gibt eine Vielzahl engagierter Kräfte, die den Wandel hin zu mehr Umweltbewusstsein vorantreiben: von großen Organisationen über zivilgesellschaftliche Initiativen bis zu einzelnen Persönlichkeiten. Sie alle gestalten den Diskurs rund um nachhaltige Zukunftsvisionen maßgeblich mit. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf einige der bekanntesten von ihnen – und beginnen mit einem Sachsen vor mehr als 300 Jahren.

 

1713 machte sich der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz in Freiberg Gedanken darüber, wie es dauerhaft genügend Holz geben könnte. Seine Idee zur nachhaltigen Forstwirtschaft: Niemals eine größere Anzahl an Bäumen schlagen, als nachwachsen können. In seinem Buch „Sylvicultura oeconomica“ sprach er als Erster von „nachhaltender Nutzung“ des Waldes. Zwar wird bezweifelt, dass er einen Begriff prägen wollte. Vermutlich wurde erst in der Rückschau daraus die Geburtsstunde eines Fachbegriffs.

Doch ab diesem Moment war das Wort „Nachhaltigkeit“ in der Welt. Zumal der Wald eine wichtige Funktion für das Klima hat: Über die Hälfte des auf der Erde gebundenen Kohlenstoffs wird in seiner Vegetation gespeichert. Werden Bäume gerodet, wird der Großteil des Kohlenstoffs als Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Trotzdem verschwinden laut World Wildlife Fund (WWF) jedes Jahr weltweit etwa 15 Milliarden Bäume – pro Minute entspricht das einer Fläche von 35 Fußballfeldern!1

In den 1970er und 1980er Jahren entstand eine neue zivilgesellschaftliche Bewegung für den Umweltschutz. Wichtige Themen waren damals die Ölkrise, das Waldsterben und die Atomkraft. Den Start für die moderne Umweltschutzbewegung markierte die weltweite Initiative des sogenannten „Club of Rome“ mit seinem 1972 veröffentlichten, vielbeachteten Bericht „Die Grenzen des Wachstums“.

Heute gehören in Deutschland zu den größten und bekanntesten Umweltorganisationen der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND e.V.), der Naturschutzbund (NABU), der WWF und Greenpeace. Unter anderem engagieren sie sich für den Erhalt der Artenvielfalt, das Tierwohl sowie gegen den Klimawandel. In den vergangenen Jahren wuchsen diese Organisationen kontinuierlich: 2024 gab es 16,24 Millionen aktive Natur- und Umweltschützende in Deutschland.2

2018 packte Greta Thunberg vor dem schwedischen Parlament ihr berühmtes „Skolstrejk för klimatet“-Schild aus – seitdem streiken bei der globalen Bewegung „Fridays for Future“ regelmäßig hunderttausende Schülerinnen und Schüler für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. Dank der Bewegung gewann das Thema Umwelt- beziehungsweise Klimaschutz in den vergangenen Jahren immer mehr öffentliche Aufmerksamkeit.

Dazu trug auch die „Letzte Generation“ mit ihren umstrittenen Aktionen bei – etwa die mutwillige und öffentlichkeitswirksame Beschädigung von Kunstwerken in Museen oder das Festkleben auf Straßen und Rollfeldern. So wurde beispielsweise der Flughafen in Berlin lahmgelegt. Zu den Forderungen der Initiative gehören unter anderem mehr Klimaschutz, ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen und der Erhalt eines günstigen Nahverkehrstickets für ganz Deutschland.

Bei der Bevölkerung rufen die Protestaktionen der „Letzten Generation“ zwiespältige Gefühle hervor: Auf ihrem Höhepunkt im Jahr 2022 fanden nur 14 Prozent der Deutschen die Aktionen positiv, eine Mehrheit hielt sie für „nicht hilfreich im Sinne der Klimabewegung“.3

 

Download: VBL-Geschäftsbericht 2023, PDF, 7 MB

 

Quellen:

1 sci-fact.com, Wald in Zahlen: Wie viele Bäume gibt es auf der Erde?, 2022.
2 statista.com, Umweltaktivismus in Deutschland, 2024.
3 statista.com, „Wie bewerten Sie die Klimaproteste der Gruppe Letzte Generation?“, 2022.