Fotos, Spielzeug oder Blumen? Hand aufs Herz: Stehen auf Ihrem Schreibtisch im Büro private Gegenstände? Laut einer Umfrage von Savills wünschen sich 70 Prozent der befragten Büromitarbeitenden „individuelle Schreibtische mit Bildern und Blumen“.1 Doch ist das überhaupt erlaubt? Erfahren Sie in Teil 3 der Artikelreihe zum Geschäftsbericht mehr über Wünsche und Regeln rund ums Büro.
Laut Umfrage von YouGov sind Fotos von Familie und Freunden (57 Prozent), Blumen/Pflanzen (27 Prozent), Spielzeug oder Ähnliches (20 Prozent) die häufigsten Schreibtischdekos.2 42 Prozent der Menschen, die auf Dekoration verzichten, sagen dagegen, dass sie Arbeit und Privatleben trennen möchten und 21 Prozent wollen einen zu vollen Schreibtisch vermeiden.3 Aus psychologischer Sicht wirken sich laut Studien persönliche Gegenstände positiv auf die Motivation und Leistungsfähigkeit beziehungsweise Leistungsbereitschaft der Beschäftigten aus. Doch sind private Gegenstände am Arbeitsplatz eigentlich erlaubt? Es gibt keine allgemein geltende Grundregel, sondern es entscheidet immer der Einzelfall. Da der Arbeitgeber das Hausrecht an den Büroräumen und ein Interesse an Ordnung, Sauberkeit und Einheitlichkeit im Betrieb hat, haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer meist keinen individuell durchsetzbaren Rechtsanspruch.4
Bei den Wünschen für eine effiziente und angenehme Arbeitsumgebung sind sich laut Befragung der Forsa alle Beschäftigten einig: Modern, geräuscharm und lichtdurchflutet soll der Arbeitsplatz sein! 98 Prozent der Befragten wollen einen Arbeitsplatz mit einer modernen, fehlerfrei funktionierenden Technik, 95 Prozent möchten ein helles Büro, 95 Prozent wünschen sich ein ruhiges Umfeld und 87 Prozent legen Wert auf ergonomisches Mobiliar.5
In Deutschland gibt es klare Regeln, die den Arbeitsplatz betreffen – beispielsweise zur Auswahl des ergonomischen Mobiliars, der Licht- und Temperaturgestaltung oder auch der Raumgröße. So sollen beispielsweise Bürostühle auf die Körpermaße einstellbar sein und ein „dynamisches Sitzen“ erlauben. Das bedeutet: Man kann sich darin bewegen und die Sitzhaltung immer wieder variieren.6 Beim Platzbedarf im Büro sind für Mitarbeitende zwischen 8 bis 10 Quadratmeter, im Großraumbüro 12 bis 15 Quadratmeter festgelegt. Gleichzeitig soll die Lautstärke im Bürobereich 55 Dezibel nicht übersteigen, das entspricht einem normalen Gespräch. Die ideale Temperatur liegt laut Gesetzgeber bei 20 bis 22°Celsius – ein sehr strittiges Thema in Büros, da Menschen ein ganz unterschiedliches Wärme- und Kälteempfinden haben.7
Alle Regeln zum Arbeitsplatz sind in unterschiedlichen Verordnungen und ISO-Normen festgehalten – dazu gehören die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), die Behördlichen Anforderungen zu Arbeitsplätzen und weitere ISO-Normen wie Ergonomie der Mensch-System-Interaktion oder Grundlagen psychischer Arbeitsbelastung.7
Die VBL hält sich an die bereits erwähnte Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und dazu erlassenen Regeln (ASR). Dazu erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Online-Schulungen, Anleitungen im Intranet sowie Broschüren zum Thema. Grundsätzlich muss ein Arbeitsplatz der VBL im Homeoffice genauso den Vorgaben entsprechen wie ein Arbeitsplatz im Büro. Daher stellt die VBL die komplette Hardware zur Verfügung – dazu gehört auf Wunsch auch Büromobiliar.
Download: VBL-Geschäftsbericht 2020, PDF, 10 MB
Quellen:
1 savills.de, Studie Das perfekte Büro: Was Mitarbeiter wollen, 2020.
2 yougov.com, Beliebteste Schreibtischdeko, 2015.
3 yougov.com, Menschen ohne persönliche Gegenstände am Arbeitsplatz, 2015.
4 anwalt.de, Familienfotos, Pflanzen, Poster & Co. – welche privaten Gegenstände sind am Arbeitsplatz erlaubt, 2019.
6 karrierebibel.de, Ergonomie am Arbeitsplatz: Die Grundregeln, 2021.
7 statista.com, Quellen: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, 2020.